Hochfrequenz-PCB-Design: Schlüsselprinzipien für HF-/Mikrowellenschaltungen

Hochfrequenz-PCB-Design: Schlüsselprinzipien für HF-/Mikrowellenschaltungen

Das Design von Leiterplatten für Hochfrequenzanwendungen erfordert eine grundlegende Abkehr von herkömmlichen Ansätzen des Schaltungsdesigns. Wenn sich die Signalwellenlängen der Skala von Leiterplattenmerkmalen nähern, verhält sich jede Leiterbahn wie eine Übertragungsleitung, jede Durchkontaktierung führt zu einer Impedanzdiskontinuität und elektromagnetische Felder dominieren das Schaltungsverhalten. Das Erreichen einer zuverlässigen Leistung erfordert eine rigorose Anwendung der elektromagnetischen Theorie, eine präzise Impedanzkontrolle und ein systematisches Management parasitärer Effekte.

Moderne Systeme wie 5G-Netze bei 28 GHz, Automotive-Radar bei 77 GHz und Satellitenkommunikation über 100 GHz hinaus verschieben die Grenzen der HF-PCB-Technologie. Diese Designs müssen den Skin-Effekt, dielektrische Verluste, Oberflächenrauheit und elektromagnetische Kopplung berücksichtigen – Phänomene, die bei niedrigen Frequenzen vernachlässigbar, aber im Mikrowellen- und Millimeterwellenbereich kritisch sind. Dieser Leitfaden bietet praktische technische Prinzipien und bewährte Techniken für die Erstellung von Hochleistungs-HF-Schaltungen, die die strengen Anforderungen fortschrittlicher Anwendungen erfüllen.

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Grundlegende Konzepte im Hochfrequenz-PCB-Design

Wann wird aus einer Leiterbahn eine Übertragungsleitung?

Der Übergang von einem konzentrierten Element zu einem verteilten Verhalten erfolgt, wenn die elektrische Länge λ/10 der Signalwellenlänge überschreitet. Dieser kritische Schwellenwert bestimmt, wann das Design von Übertragungsleitungen obligatorisch wird.

Wellenlängenberechnung in Leiterplattensubstraten:

λ = c / (f × √εr)

Wo:

  • c = Lichtgeschwindigkeit (3×10⁸ m/s)
  • f = Frequenz (Hz)
  • εr = relative Dielektrizitätskonstante

Für ein 5-GHz-Signal in FR4 (εr = 4,4): λ = 3×10⁸ / (5×10⁹ × √4,4) = 28,6 mm

Kritische Länge = λ/10 = 2,86 mm

Jede Leiterbahn, die länger als 2,86 mm ist, erfordert ein Übertragungsleitungsdesign bei 5 GHz.

Verständnis von Laufzeitverzögerung und Signalintegrität

Die Signalausbreitungsgeschwindigkeit wirkt sich direkt auf das Timing, die Phasenbeziehungen und die Signalintegrität in Hochfrequenzschaltungen aus:

Berechnung der Ausbreitungsverzögerung:

tpd = 85 × √εr ps/Zoll

Für Rogers RO4003C (εr = 3,38): tpd = 85 × √3,38 = 156 ps/Zoll

Diese Laufzeitverzögerung wirkt sich auf Folgendes aus:

  • Taktverteilung in digitalen Hochgeschwindigkeitssystemen
  • Phasenanpassung in Differentialpaaren
  • Zeitverzögerung in Filternetzwerken
  • Antennen-Array-Strahllenkung

Anstiegszeit und Bandbreitenbeziehungen:

Das Verhältnis zwischen Anstiegszeit und Bandbreite bestimmt den Frequenzinhalt:

BW = 0,35 / tr

Ein Signal mit einer Anstiegszeit von 35 ps enthält Frequenzkomponenten bis zu 10 GHz, was selbst bei "digitalen" Designs eine sorgfältige Beachtung der Übertragungsleitungseffekte erfordert.

Design und Implementierung von Übertragungsleitungen

Optimierung des Mikrostreifen-Designs

Microstrip stellt die gebräuchlichste Übertragungsleitungsstruktur für HF-Leiterplatten dar und bietet eine einfache Montage und Prüfung der Komponenten. Um eine optimale Leistung zu erzielen, müssen jedoch mehrere Parameter sorgfältig berücksichtigt werden.

** Charakteristische Impedanzpräzision:**

Bei der genauen Berechnung der Mikrostreifenimpedanz müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Effektive Dielektrizitätskonstante inkl. Luftgrenzfläche
  • Auswirkungen der Leiterdicke auf die Stromverteilung
  • Frequenzabhängige dielektrische Eigenschaften
  • Stapel von Fertigungstoleranzen

Für einen 50Ω-Mikrostreifen auf RO4350B (h=0,508mm, εr=3,48):

Unter Verwendung der verfeinerten Wheeler-Gleichung: Z₀ = (87/√(εr+1,41)) × ln(5,98h/(0,8W+t))

Berechnete Breite: b = 1,11 mm Fertigungstoleranz: ±0,025 mm Resultierender Impedanzbereich: 49,2 Ω bis 50,8 Ω

Dispersions- und Frequenzeffekte:

Mikrostreifen zeigt aufgrund des inhomogenen Dielektrikums ein frequenzabhängiges Verhalten (Substrat unten, Luft oben):

Bei 1 GHz: εeff = 2,65 Bei 10 GHz: εeff = 2,71 Bei 30 GHz: εeff = 2,78

Diese Streuung verursacht:

  • Frequenzabhängige Impedanzvariation
  • Die Phasengeschwindigkeit ändert sich mit der Frequenz
  • Impulsverzerrung in Breitbandanwendungen

Zu den Strategien zur Designminderung gehören die Verwendung dünner Substrate (h < λ/20) zur Minimierung der Dispersion, die Auswahl von Materialien mit niedrigem Dk-Gehalt, um den dielektrischen Substrat-Luft-Kontrast zu reduzieren, und die Implementierung von abgedeckten Mikrostreifen mit dünnen Überlagerungen für eine kontrollierte Umgebung.

Stripline-Implementierung für überlegene Isolierung

Die Stripline-Konfiguration bettet den Signalleiter zwischen zwei Masseflächen ein und bietet so eine hervorragende Isolierung und konsistente Impedanz.

Vorteile in der Hochfrequenzausführung:

  • Vollständige elektromagnetische Abschirmung
  • Kein Strahlungsverlust
  • Frequenzunabhängige Ausbreitung
  • Hervorragende Isolierung zwischen den Stromkreisen

Entwurfsgleichungen für zentrierte Streifenlinie:

Z₀ = (60/√εr) × ln(4b/πw)

Wo:

  • b = Abstand der Grundfläche
  • w = Breite der Leiterbahn
  • εr = Dielektrizitätskonstante

Überlegungen zu asymmetrischen Striplines:

Wenn die Leiterbahn von der Mitte versetzt ist:

Z₀ = Z₀ (zentriert) × [1 - (2h₁-b)²/b²]

Dieser Offset verursacht:

  • Impedanzreduzierung um bis zu 15 %
  • Mode conversion at discontinuities
  • Erhöhte Kopplung an benachbarte Leiterbahnen

High-frequency PCB Design Principles

Koplanarer Wellenleiter für mmWave-Anwendungen

Der koplanare Wellenleiter (CPW) zeichnet sich durch Frequenzen über 20 GHz aus und bietet einzigartige Vorteile für Millimeterwellenschaltungen.

CPW-Designparameter:

Die charakteristische Impedanz hängt ab von:

  • Breite des Mittelleiters (w)
  • Spalt zum Boden (g)
  • Dicke des Untergrunds (h)
  • Dielektrizitätskonstante des Substrats (εr)

Für 50Ω CPW auf 0,254 mm RO3003 (εr=3,0):

  • B = 0,5 mm
  • g = 0,3 mm
  • Effektiver εr = 2,1 (signifikanter Luftanteil)

Vorteile für Hochfrequenz-Design:

  • Einfache Montage von Shunt-Komponenten
  • Keine Via-Induktivität für Masseanschlüsse
  • Geringere Dispersion als Mikrostreifen
  • Kompatibel mit Flip-Chip-Montage

Layer-Stackup-Architektur für HF-Leistung

Optimierung von Stack-ups für Mixed-Signal-HF-Systeme

Moderne HF-Systeme kombinieren analoge Hochfrequenz-, digitale Hochgeschwindigkeits- und Leistungsschaltungen, die eine sorgfältige Aufbauplanung erfordern:

6-lagiger universeller HF-Aufbau:

Ebene Funktion Werkstoff Dicke
Nr. 1 HF/Komponenten Kupfer 0,5 Unzen
1-2 Dielektrikum RO4350B 0,254 mm
Artikel 2 Boden Kupfer 1 Unze
2-3 Dielektrikum FR4 0,360 mm
3 Leistung/Signal Kupfer 0,5 Unzen
3-4 Dielektrikum FR4 Kern 0,710 mm
4 Signal Kupfer 0,5 Unzen
4-5 Dielektrikum FR4 0,360 mm
Nr. 5 Boden Kupfer 1 Unze
5-6 Dielektrikum RO4350B 0,254 mm
6 HF/Digital Kupfer 0,5 Unzen

Diese Konfiguration bietet Folgendes:

  • HF-Schichten mit kontrollierter Impedanz (1,6)
  • Kontinuierliche Bodenreferenzen
  • EMI-Abschirmung zwischen HF und Digital
  • Kostenoptimierung mit selektiven Hochleistungswerkstoffen

Strategien für das Management der Ground-Plane

Die ordnungsgemäße Implementierung der Masseplatte ist entscheidend für die HF-Leistung, da sie sich auf Rückwege, Isolierung und EMI auswirkt.

Kontinuierliche vs. segmentierte Grundflächen:

Vorteile des kontinuierlichen Bodens:

  • Rückweg mit der geringsten Impedanz
  • Maximale Abschirmwirkung
  • Vorhersagbare Impedanzregelung
  • Vereinfachter Designprozess

Wann eine Segmentierung erforderlich ist:

  • Isolation zwischen HF- und digitalem Bereich
  • Rauschempfindliche analoge Schaltungen
  • Unterschiedliche Anforderungen an das Bodenpotenzial

Perforationseffekte der Masseebene:

Perforationen für thermische Durchkontaktierungen oder Gewichtsreduzierung wirken sich auf die HF-Leistung aus:

Für 20% Perforation mit 1mm Löchern auf 2mm Raster:

  • Effektiver εr erhöht sich um 3-5%
  • Die Impedanz erhöht sich um 2-3 %
  • Die Wirksamkeit der Abschirmung reduziert sich um 10-15 dB

Designregel: Halten Sie die Perforation um >5 × Leiterbahnbreite von HF-Leiterbahnen fern.

Techniken zur Optimierung der Signalintegrität

Über Design und Optimierung für hohe Frequenzen

Durchkontaktierungen stellen notwendige Diskontinuitäten in HF-Schaltungen dar und erfordern ein sorgfältiges Design, um die Auswirkungen auf die Signalintegrität zu minimieren.

Über Impedanzmodellierung:

Eine Durchkontaktierung kann als Serieninduktivität und Shunt-Kapazität modelliert werden:

L = 5,08 h[ln(4 h/d) + 1] nH C = 1,41εrD₁h/(D₂-D₁) pF

Wo:

  • h = über Höhe (mm)
  • d = Bohrdurchmesser (mm)
  • D₁ = Pad-Durchmesser (mm)
  • D₂ = Durchmesser des Antipads (mm)

Optimierungsbeispiel für 20 GHz:

Standard über (0,2mm Bohrer, 1,6mm Platine):

  • L = 1,2 nH
  • C = 0,3 pF
  • Resonanz: 8,4 GHz (bei 20 GHz unbrauchbar)

Optimiert über (0,2mm Bohrer, hinterbohrt auf 0,3mm):

  • L = 0,3 nH
  • C = 0,1 pF
  • Resonanz: 29 GHz (akzeptabel für 20 GHz)

Steuerung der elektromagnetischen Kopplung

Unerwünschte Kopplung zwischen Schaltkreisen schränkt die Systemleistung ein und erfordert systematische Ansätze, um eine angemessene Isolierung zu erreichen.

Übersprechmechanismen und Abschwächung:

Die Kopplung erfolgt durch mehrere Mechanismen:

  1. Kapazitive Kopplung (elektrisches Feld):

    • Proportional zu dV/dt
    • Dominant bei hoher Impedanz
    • Abschwächung durch Bodenabschirmungen
  2. Induktive Kopplung (Magnetfeld):

    • Proportional zu dI/dt
    • Dominant bei niedriger Impedanz
    • Abschwächung durch magnetische Abschirmungen oder orthogonale Verlegung

Vergleich der Isolationstechniken:

Technik Verbesserung der Isolierung Frequenzbereich Implementierungskosten
3W Abstand 10-15 dB Gleichstrom-10 GHz Niedrig
Leiterbahnen wachen 15-20 dB Gleichstrom-20 GHz Mittel
Über Zäune 20-30 dB Gleichstrom-40 GHz Mittel
Kavitäten-Abschirmung >40 dB Alle Hoch

Differentielle Signalisierung in HF-Anwendungen

Differentielle Übertragungsleitungen bieten eine überlegene Störfestigkeit und reduzierte EMI für hochfrequente Signale.

Designüberlegungen für kantengekoppelte Differentialpaare:

Target-Spezifikationen für 100 Ω differentielle Impedanz:

  • Single-Ended-Impedanz: 55-60 Ω pro Kurve
  • Kopplungsfaktor: 0,15-0,25 (lose Kupplung bevorzugt)
  • Längenanpassung: <0,1 mm für 10 GHz Signale
  • Abstandsabweichung: <10 % entlang der Länge

Gleichtaktunterdrückung:

Das Erreichen einer Gleichtaktunterdrückung von >40 dB erfordert:

  • Symmetrisches Routing mit abgestimmten parasitären Elementen
  • Symmetrische Terminierungsnetze
  • Gleichtaktdrosseln bei Bedarf
  • Kontinuität der Grundfläche unter Paaren

Design von Stromverteilungsnetzen für HF-Systeme

Umsetzung der Entkopplungsstrategie

HF-Schaltungen erfordern eine außergewöhnliche Qualität der Stromversorgung, wobei die Rauschanforderungen oft <1 mV RMS über die gesamte Betriebsbandbreite erfüllen.

frequenzabhängiges Entkopplungsnetz:

Ein richtig ausgelegtes PDN adressiert verschiedene Frequenzbereiche mit entsprechenden Komponenten:

DC bis 1 MHz: Massenspeicher

  • Kondensatoren: 100μF-1000μF Elektrolyt/Tantal
  • Standort: In der Nähe des Stromeingangs
  • Einsatzgebiet: Energiespeicher für Lasttransienten

1 MHz bis 100 MHz: Mittelfrequenz

  • Kondensatoren: 0,1 μF-10 μF Keramik
  • Standort: Über die Platine verteilt
  • Zweck: Lokale Energiespeicherung

100 MHz bis 1 GHz: Hochfrequenz

  • Kondensatoren: 10nF-100nF in 0402/0201
  • Position: Innerhalb von 2 mm von den IC-Stromanschlüssen
  • Zweck: Hochfrequenz-Filterung

Über 1 GHz: Ultrahochfrequenz

  • Lösung: Eingebettete Kapazität oder extrem niedriger ESL
  • Implementierung: Power/Ground-Plane-Paare
  • Zielimpedanz: <0,1 Ω

Resonanzmanagement der Leistungsebene

Parallele Plattenresonanzen in Leistungsebenen können Rauschen über die gesamte Platine koppeln:

Berechnung der Resonanzfrequenz:

fr = (c/2√εr) × √(m²/a² + n²/b²)

Für eine 100-mm-× 80-mm-Platine mit εr=4,4: Erste Resonanz (m=1, n=0): fr = 357 MHz

Strategien zur Risikominderung:

  1. Eingebettete Kapazität:

    • Dünnes Dielektrikum (<0,1 mm) zwischen den Ebenen
    • Erreicht eine Kapazität von >1000 pF/in²
    • Verschiebt Resonanzen über die Betriebsfrequenz
  2. Verlustbehaftete Materialien:

    • Leistungsebene auf verlustbehaftetem Substrat
    • Der Dämpfungsfaktor steigt mit der Frequenz
    • Reduziert den Q-Faktor von Resonanzen
  3. Segmentierung mit Stitching:

    • Unterteilen Sie große Ebenen in kleinere Abschnitte
    • Anschluss mit mehreren Durchkontaktierungen und Kondensatoren
    • Erhöht die niedrigste Resonanzfrequenz

EMI-Kontrolle und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Techniken zur Unterdrückung von Kantenstrahlung

Leiterplattenkanten fungieren als Schlitzantennen und strahlen elektromagnetische Energie ab, die zu EMI-Fehlern führen kann.

Quantifizierung der Kantenstrahlung:

Abgestrahlte Leistung von der Platinenkante: P = (120π × I² × L²)/λ²

Wo:

  • I = Strom in Flanke (A)
  • L = Kantenlänge (m)
  • λ = Wellenlänge (m)

Für 1mA bei 1 GHz entlang einer 100mm Kante: P = 13,2 μW (-18,8 dBm)

Damit werden die Grenzwerte der FCC-Klasse B um 20 dB überschritten!

Bewährte Methoden zur Risikominderung:

Über die Implementierung von Zäunen:

  • Abstand: λ/20 maximal (1,5 mm bei 10 GHz)
  • Anschluss: Alle Erdschichten
  • Abstand von der Kante: 1-2 mm
  • Wirkungsgrad: 20-30 dB Reduzierung

Anwendung der 20-H-Regel:

  • Absenkung der Leistungsebene: 20× dielektrische Dicke
  • Reduziert Randfelder
  • Wirkungsgrad: 10-15 dB Reduzierung
  • Am effektivsten unter 1 GHz

Filter- und Isolationsstrategien

Eine strategische Filterung verhindert die Ausbreitung von Rauschen zwischen den Schaltungsabschnitten:

Pi-Filter-Implementierung für Stromleitungen:

Auswahl der Komponenten für 100 MHz Cutoff:

  • Serieninduktivitäten: 100nH (Ferritperle)
  • Shunt-Kondensatoren: 100nF || 100pF
  • Einfügedämpfung: >40 dB über 200 MHz
  • Gleichstromwiderstand: <0,1 Ω

Gleichtaktfilterung:

Für Differenzsignale mit Gleichtaktrauschen:

  • Gleichtaktdrossel: 90 Ω bei 100 MHz
  • Differentielle Impedanz: <1Ω
  • Gleichtaktunterdrückung: >30 dB
  • Bandbreite: DC bis 2 GHz typisch

Fortschrittliche Designtechniken für Millimeterwellen

Umgang mit Diskontinuitäten bei mmWave-Frequenzen

Bei Millimeterwellenfrequenzen verursachen geringfügige Diskontinuitäten erhebliche Reflexionen und Modenumwandlungen.

Strategien zur Optimierung von Biegen:

Rechtwinklige Biegungen erzeugen kapazitive Diskontinuitäten. Optionen zur Risikominderung:

  1. Abgeschrägte Biegung (45° Schnitt):

    • Fasenmaß: 0,5 × Leiterbahnbreite
    • Verbesserung der Rückflussdämpfung: 10 dB bei 30 GHz
    • Einfache Implementierung
  2. Gebogene Biegung:

    • Radius: >3 × Leiterbahnbreite
    • Rückflussdämpfung: <-30 dB bis 40 GHz
    • Optimal für kritische Pfade
  3. Kompensierte Biegung:

    • Induktive Kompensation hinzufügen
    • Kundenspezifische Optimierung erforderlich
    • Bestmögliche Leistung

T-Junction-Kompensation:

Unkompensierte T-Übergänge weisen bei mmWave-Frequenzen einen Überschussverlust von 2-3 dB auf.

Kompensationstechniken:

  • Einschub an der Verbindungsstelle: 0,1-0,15 × Leiterbahnbreite
  • Reduziert die parasitäre Kapazität
  • Verbessert die Anpassung um 15-20 dB

Substratintegrierte Wellenleitertechnologie

SIW bietet eine verlustarme Übertragung über 20 GHz unter Verwendung von Standard-PCB-Prozessen:

Design-Parameter:

Für 28 GHz SIW auf 0,508 mm RO3003:

  • Breite: 4,2 mm (für TE₁₀-Modus)
  • Durchmesser der Durchkontaktierung: 0,3 mm
  • Über Raster: 0,6 mm
  • Einfügedämpfung: 0,05 dB/cm
  • Isolation: >60 dB

Vorteile gegenüber Microstrip:

  • 50 % geringere Verluste bei 60 GHz
  • Überlegene Isolierung
  • Keine Strahlung
  • Kompatibel mit Standardprozessen Multilayer-PCB

Best Practices für Simulation und Verifizierung

Anforderungen an die elektromagnetische Simulation

Eine genaue Vorhersage des hochfrequenten Verhaltens erfordert eine elektromagnetische 3D-Simulation mit ordnungsgemäßem Modellaufbau.

Richtlinien für die Maschendichte:

Mindestmaschenanforderungen nach Häufigkeit:

  • 1-5 GHz: λ/20 maximale Zellgröße
  • 5-20 GHz: λ/30 maximale Zellgröße
  • 20-40 GHz: λ/40 maximale Zellengröße
  • 40 GHz: Adaptives Meshing unerlässlich

Best Practices für Portdefinitionen:

Die richtige Port-Einrichtung gewährleistet eine genaue S-Parameter-Extraktion:

  • Portgröße: 5-10× Leiterbahnbreite + Abstand
  • Referenzebene: De-Embedded zum Messpunkt
  • Port-Impedanz: Match-Messsystem
  • Randbedingungen: Absorbierend oder periodisch, je nach Bedarf

Strategien zur Messung der Korrelation

Um eine Korrelation zwischen Simulation und Messung zu erreichen, ist ein systematischer Ansatz erforderlich:

** Design der Teststruktur:**

Wesentliche Teststrukturen für die Validierung:

  1. Durch Leitungen: Verschiedene Längen für die Verlustabsaugung
  2. Offene/kurze Normen: Überprüfung des Reflexionskoeffizienten
  3. Gekoppelte Leitungen: Validierung des Übersprechens
  4. Resonatoren: Dk/Df-Extraktion
  5. Impedanzstandards: TDR-Korrelation

Korrelationsprozess:

  1. Messen Sie Plattenmaterialien für tatsächliches Dk/Df
  2. Simulation mit Messwerten aktualisieren
  3. Einschließen von Modellen der Oberflächenrauheit
  4. Berücksichtigen von Fertigungstoleranzen
  5. Validierung über den gesamten Frequenzbereich

Typische Korrelationsziele:

  • S₁₁ Magnitude: ±1 dB
  • S₂₁ Magnitude: ±0,5 dB
  • Phase: ±5°
  • Impedanz: ±2Ω

Design für Fertigung und Prüfung

Integration von Fertigungseinschränkungen

Erfolgreiches Design von HF-Leiterplatten erfordert das Verständnis und die Berücksichtigung von Fertigungsbeschränkungen:

Kritische Fertigungsparameter:

Parameter Standardfähigkeit High-End-Fähigkeit Auswirkungen auf das HF-Design
Min. Leiterbahnbreite 0,1 mm (4 mil) 0,05 mm (2 mil) Impedanzbereich
Min Via Bohrmaschine 0,2 mm (8 mil) 0,1 mm (4 mil) Über Induktivität
Anmeldung ±0,075 mm ±0,025 mm Ausrichtung der Schichten
Kupfer-Dicke ±10% ±5 % Impedanz-Variation
Ätz-Toleranz ±0,025 mm ±0,013 mm Frequenzgang

Design für Testbarkeit

Die Einbeziehung von Testmerkmalen in die Konstruktion gewährleistet die Herstellbarkeit und Leistungsüberprüfung:

Implementierung von HF-Testpunkten:

  • Impedanz: Match-System (typisch 50 Ω)
  • Pad-Größe: Kompatibel mit HF-Tastköpfen
  • Erdungszugang: Innerhalb von 1 mm vom Signal
  • Isolation: >40 dB von aktiven Schaltkreisen

Eingebaute Teststrukturen:

  • TDR-Coupons auf jeder Schicht
  • S-Parameter-Prüffahrzeuge
  • Strukturen für Isolationstests
  • Schaltkreise der Prozessüberwachung
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Warum sollten Sie sich für HILPCB für das Hochfrequenz-PCB-Design entscheiden?

HILPCB kombiniert fundiertes HF-Engineering-Know-how mit fortschrittlichen Fertigungskapazitäten, um überlegene Hochfrequenz-PCB-Lösungen zu liefern:

Hervorragendes Design:

  • Vollwellige 3D-EM-Simulationsfunktionen
  • Impedanzregelung bis ±3 % Toleranz
  • Stack-up-Optimierung für HF-Leistung
  • Analyse der Signalintegrität und Leistungsintegrität

Fertigungspräzision:

  • Spezialisierte Verfahren für PTFE/keramische Werkstoffe
  • Kontrollierte Impedanz mit 100%-Prüfung
  • Fortschrittliche Via-Technologien wie Rückbohren
  • IPC-Klasse 3 Qualitätsstandards

Umfassende Unterstützung:

  • Design-Review und DFM-Optimierung
  • Anleitung zur Materialauswahl
  • Vom Prototyp bis zur Produktionsskalierung
  • Vollständige elektrische Tests und Validierungen